Rendezvous mit Usedom

Grit Weber aus Berlin

20. März 2010

„Rendezvous mit Usedom“ vereint 17 Inselgeschichten, die den Leser von Peenemünde an der Ostseeküste entlang bis hin nach Ahlbeck geleiten. Doch der Autor gewährt einem auch einen Abstecher ins Inselinnere, zum Beispiel nach Mellenthin und Stolpe. Bunt gemischt sind somit seine Geschichten über verschiedene Usedomer Orte, die es zu besuchen lohnt.
Wie wäre es zum Beispiel mit einem Ausflug zum Mellenthiner Wasserschloß? Auch wenn die Renovierungsarbeiten noch andauern, so kann man bereits das Erdgeschoß besichtigen. Ebenso kann man sich aber auch als Hotelgast einmieten oder das Restaurant besuchen.

Ein besonderes Erlebnis ist es sicherlich auch, im Café Knatter gemütlich einen Kaffee zu trinken und nebenbei zu lesen, wie sich dieses Café zu dem entwickelt hat, was es heute ist. Der Autor, der selbst leidenschaftlich gern kocht, hat für den Leser noch viele weitere kulinarische Tips und empfiehlt unter anderem einen Besuch in der Lokalität „Zur alten Fischräucherei“ in Rankwitz.
Es ist auch eine sehr gute Idee, Usedom einmal von der Wasserseite aus zu erleben. Hierzu bieten sich Schiffsrundfahrten an, wobei der Autor des Buches natürlich auch hier einen Geheimtip an den Leser weitergibt.

All diese Inselgeschichten sind aber nicht speziell auf entsprechende Ausflugs- und Einkehrmöglichkeiten reduziert. Sie sind unterhaltsam und lesenwert, weil hinter ihnen stets menschliche Schicksale stehen. Mal sind es traurige und ernste, aber zum Glück auch bewundernswerte und erfolgreiche.
Interessant fand ich daher auch, welche Berühmtheiten die Schönheit der Insel zu schätzen wußten und wissen. Von Maxim Gorki bis hin zu Pierce Brosnan trifft man in diesem Buch auf Dichter, Schauspieler, Musiker, Top-Models und Olympiasieger. Besonders hervorgehoben wird diesbezüglich das Leben und Wirken des Usedomer Schriftstellers Hans Werner Richter.

Wissenswert sind auch die Geschichten, in denen es um Tiere auf Usedom geht, speziell um die Wisente, die man nach Usedom zurückgeholt hat, aber auch um die Pferde des Fuhrbetriebs Knechtel.
Neben den Geschichten sind auch die zahlreichen Fotos, die das Buch enthält, nennenswert. Sie gestalten das Buch noch interessanter und ergänzen es perfekt, denn das Gelesene wirkt so viel mehr und macht zusätzlich neugierig auf Usedom. Erwähnen möchte ich an dieser Stelle gern den leidenschaftlichen Hobbyfotografen Herrn Dr. Gründling, der nicht nur etliche Fotos zum Buch beigesteuert, sondern auch das Vorwort verfaßt hat.

Fazit: Das Buch „Rendezvous mit Usedom“ ist wie der berühmte Blick hinter die Kulissen. Wandelt man auf Usedom und hat diese Inselgeschichten bereits gelesen, so betrachtet man alles mit ganz anderen Augen. Man kann es aber auch nach seinem Urlaub lesen, um – wenn man nicht nur am Strand gelegen hat – das Gesehene und Erlebte Revue passieren zu lassen. Wer die Sonneninsel noch nicht kennen sollte, den macht dieses Buch unheimlich neugierig darauf. Meiner Meinung nach kann man dieses Buch also urlaubsvorbereitend, urlaubsbegleitend und urlaubsnachbereitend zu lesen, denn es ist einladend, unterhaltsam, interessant und kurzweilig geschrieben.


(C) 2005 - Alle Rechte vorbehalten

Diese Seite drucken